Nachdem seine Firma in Ostberlin 1991 an den Unternehmer Müllerschön in Schwaben verkauft worden ist, hat der Betriebsleiter Severin Kühn die undankbare Aufgabe, den durchaus erfolgreichen Betrieb abzuwickeln. Ihm selbst bleibt keine Perspektive für seine Zukunft. Seine Frau und seine Tochter sind schon vor Jahren in den Westen geflohen. Für ihn war das nie infrage gekommen. Sein Wahlspruch: „Bleib im Land und wehre dich täglich!“
Überraschend bietet der Aufkäufer von der Schwäbischen Alb, Albert Müllerschön, dem Ossi Severin Kühn einen Job an. Nach einigem Zögern macht der sich in seinem altersschwachen Trabbi auf den Weg nach Westen. Unterwegs erlebt er die BRD als fremdes Land, und das steigert sich noch nach seiner Ankunft auf der Schwäbischen Alb.
Der bisherige Betriebsleiter der Müllerschön-Werke, Georg Lamparter, muss wegen eines Alkoholproblems pausieren, und nun befürchten die Mitarbeiter, „der neue aus dem Osten mit der großen Klappe“ solle ihr neuer Chef werden. Sie wenden sich gegen ihn, was so weit geht, dass sie an Silvester seinen Trabbi in die Baumkrone der Linde auf dem Dorfplatz hängen. Sie lassen sich sogar zu einem gefährlichen Sabotageakt hinreißen.
Kühn ist die Mentalität der Älbler fremd und umgekehrt gilt das Gleiche. Aber er trifft auch auf Menschen, mit denen er sich versteht: Den Schäfer Ole Petersen zum Beispiel und dessen Schwester, die Kräutergretel. Und als Lamparter in den Betrieb zurückkehrt, kommen die beiden besser als erwartet miteinander klar. Dass er zudem ein erstklassige Trompetenspieler ist, den man in der Musikkapelle gut gebrauchen kann, öffnet ihm eine erste Tür.
Als die Firma Müllerschön in Turbulenzen gerät und vor dem Aus steht, ist es der Fremde aus dem Osten, der einen Weg findet, das Unternehmen und die Arbeitsplätze zu retten.
Es ist ein Ost-Westroman. Viel ist geschrieben worden über Wessis, die nach der Wende den Osten okkupiert haben. Aber dass ein Mann den umgekehrten Weg geht, wird hier wohl erstmals erzählt.